Warum eine Sportbrille wichtig ist und worauf geachtet werden soll
Fehlsichtige Kinder und Jugendliche, die keine angepassten Brillen oder Kontaktlinsen tragen, lernen oft schlechter, bewegen sich meist weniger und werden gelegentlich ausgegrenzt, besagen Untersuchungen der Ruhr-Universität Bochum. Der grundsätzliche Zusammenhang zwischen gutem Sehen und sicherem, erfolgreichem Sporttreiben sowie der (motorischen) Leistungsentwicklung ist durch viele Studien belegt.
Einer ASiS-Studie (Arbeitsgemeinschaft Sicherheit im Sport) zufolge nehmen etwa 25 Prozent aller Schülerinnen und Schüler fehlsichtig am Sportunterricht teil, ohne dass sie eine schulsporttaugliche Brille oder Kontaktlinsen zur Korrektur tragen. In Nord- Rheinwestfalen gibt es daher sogar schon einen Erlass, dass fehlsichtige Kinder eine sporttaugliche Brille tragen müssen. Oft sind Lehrer jedoch überfordert und viele fehlsichtige Schulkinder besitzen keine Brille. Eine Alltagsbrille mit Metall Rahmen, scharfen Ecken und Kanten kann zudem zur Gefahr der Augen führen.
Obwohl 95% der Bewegung vom Auge gesteuert werden und die Leistungssteigerung durch perfekte Auge/Hand Koordination schon lange bewiesen ist, ist das Thema nach wie vor nicht bei allen betroffenen Parteien etabliert. Befragungen im Rahmen der ASiS-Schulsportstudie zeigen, dass mehr als die Hälfte der befragten Lehrkräfte die Verwendung von Alltagsbrillen beim Schulsport erlauben, obwohl 80 Prozent der Lehrkräfte bewusst ist, das dies gewisse Risiken mit sich bringt.
Das Problem bei der „Sportbrille“? Das Design, sagt Beate Gabelt von der Sportbrillenmarke Sziols. „Da ein Augenoptiker sozusagen ein ästhetischer Berater seiner Kunden ist, ist natürlich das Design einer „Sportschutzbrille“ nicht unter der Rubrik „schön“ zu verzeichnen. Somit waren Berührungsängste verständlicherweise vorprogrammiert. Für viele Kollegen ist es auch heute noch nicht einfach, den Schalter von Alltagsbrille mit hohem ästhetischen Anspruch, auf Sportgerät umzuschalten.“
Jedoch habe sich durch konstante Aufklärungsarbeit von Universitäten wie der Ruhr-Universität Bochum das Thema Sportbrille generell bereits gewandelt. Bis die Schulsportbrille jedoch selbstverständlicher Teil der Sportausrüstung wird, dauere es aber wohl noch eine Weile.
Was macht eine gute Schulsportbrille aus?
Die Schulsportbrille, die Augenschutz gewährleistet, muss viel aushalten können. Folgende Punkte sind deshalb zu berücksichtigen:
- Bruchsichere Fassung (aus splitterfreiem Kunststoff)
- Keine scharfen Kanten
- Die Fassung muss fest am Kopf sitzen und so groß sein, dass sie sich beim Aufprall von vorne an den knöchernen Rändern der Augenhöhle abstützt.
- Die Gläsereinfassung muss so konstruiert sein, dass die Gläser nur nach außen, also vom Auge weg, herausfallen können.
- Die Gläser müssen aus bruchfestem Material (z. B. Polycarbonat, Trivex, PNX 1.53) bestehen.
- Die gepolsterte Nasenauflage muss den Nasenrücken mit einbeziehen, weich und anpassbar sein. Die Weichpolsterung sollte aus hygienischen Gründen auswechselbar sein.