Endlich entspanntes Sehen erleben!
Winkelfehlsichtigkeit (WF)
Ein Thema für Sie?
Winkelfehlsichtigkeit ist wie Kurz- oder Weitsichtigkeit ein Sehfehler der Augen. Durch ein Ungleichgewicht der Augenmuskulatur sind die Augen nicht genau parallel ausgerichtet. In den beiden Augen liegen die Bilder an unterschiedlichen Stellen der Netzhaut. Dadurch entstehen Doppelbilder.
Das System Gehirn-Auge sorgt über die Muskelsteuerung für einen Ausgleich, so dass die Bilder in beiden Augen wieder an deckungsgleichen Orten liegen. Diese muskuläre Korrektur findet mehrere Male pro Sekunde statt zusätzlich zu den normalen Augenbewegungen. Der hohe Aufwand an Kraft und Konzentration führt zu schnellerer Ermüdung.
Wenn die Ausgleichsbewegungen wegen der Ermüdung nicht mehr dauerhaft ausgeführt werden können, entstehen wieder Doppelbilder. Texte fangen an sich zu bewegen, Musiknoten tanzen auf und ab, Buchstaben und Zahlen werden vertauscht, Wortenden werden übersehen.
Eine Winkelfehlsichtigkeit kann sich in verschiedenen Symptomen äussern. Dazu zählen Verspannungen und Kopfschmerzen genauso wie Lichtempfindlichkeit, schnelle Ermüdung bei PC-Arbeit, Augenbrennen und Mühe mit der Konzentration.
Winkelfehlsichtigkeit (WF) erklärt

Keine WF vorhanden
Entspannte Augenmuskeln
=
Scharfes Bild

WF vorhanden, unkorrigiert
Entspannte Augenmuskeln
=
Doppelbilder

WF vorhanden, kompensiert
Durch Muskelanspannung korrigiert
=
Scharfes Bild, aber Daueranspannung

WF vorhanden, optimiert
Durch Prismenbrille entspannte Muskulatur
=
Scharfes Bild
Lebenskomfort durch
entspannte Augenmuskeln
WF bei Erwachsenen
Die Augen sind unser wichtigstes Sinnesorgan. Über 80 Prozent der Wahrnehmungen erfassen wir mit den Augen. Ob wir mit dem Auto unterwegs sind, die erhöhten Anforderungen am Arbeitsplatz erleben oder die Details eines schönen Bildes bewundern, immer liefert das Sehen die Grundlage unserer Wahrnehmungen. Damit diese Eindrücke naturgetreu und lebendig sind, müssen sich die Augen möglichst schnell und ohne Anstrengung auf immer neue Punkte einstellen können.
Voraussetzung für optimales, komfortables Sehen ist ein perfekt aufeinander abgestimmtes Augenpaar. Die Hauptrolle spielt dabei die Fähigkeit, beide Augen mit möglichst geringer Anstrengung auf den gleichen Punkt einstellen zu können. Gelingt dies nicht, geht die Leichtigkeit des Sehens verloren und unterschiedliche Beschwerden können entstehen. Sie haben auch Beschwerden? Der Winkelfehlsichtigkeits-Fragebogen für Erwachsene gibt Ihnen die Möglichkeit, ein persönliches Profil zu ermitteln.
● Anstrengung bei PC – Arbeit ● Lichtempfindlichkeit ● Müde Augen ● Verspannungen




WF bei Jugendlichen
Wie bei Erwachsenen tritt Winkelfehlsichtigkeit auch bei Kindern auf. Sie werden häufig schon im Kindergarten oder zu Beginn ihrer Schullaufbahn durch die nicht erkannten Sehbeschwerden in ihrer Entfaltung gebremst und als „schwierig“ eingestuft.
Dabei hängt ihre vermeintliche Lernschwäche oftmals mit der erschwerten Koordination der Augen zusammen. Wenn durch die Korrekturbewegungen der Augen die Buchstaben oder Zahlen auf dem Blatt „tanzen“, sind Lesen, Schreiben und Rechnen oder Musizieren unendlich mühsam.
Das Schriftbild wird oft unregelmässig. Vielfach werden betroffene Kinder als lernfaul, unmotiviert oder einfach als dumm eingestuft. Dabei hängen ihre Misserfolge mit den Augen zusammen. Typische Anzeichen sind gestörte Feinmotorik, schwache Konzentration und erhöhte Reizbarkeit.

● Feinmotorik ● Kopfweh ● Mühe beim Lesen ● Unkonzentriert
Verursacht eine Winkelfehlsichtigkeit Beschwerden, sollte sie so früh wie möglich korrigiert werden.
Ohne Zusatzbelastung entwickelt sich das Sehen viel leichter. Damit werden Energiereserven freigesetzt, die beim Lernen oder bei der Arbeit viel besser eingesetzt werden können. Ist mein Kind davon betroffen?
Der Fragebogen für Kinder/Jugendliche gibt Ihnen die Möglichkeit, ein persönliches Profil zu ermitteln.


WF was nun
Nach einer umfangreichen Messung steht das Ergebnis fest – Winkelfehlsichtigkeit. Wie geht es jetzt weiter?
In jedem Einzelfall ist zu überlegen, ob eine Korrektur der Winkelfehlsichtigkeit mit einer prismatischen Brille sinnvoll ist. Dies ist immer dann der Fall, wenn der Kunde über Sehstörungen klagt oder subjektiv sein Sehen als nicht ausreichend gut empfindet.
Fällt die Entscheidung für eine entsprechende Korrektur, findet nach der Eingewöhnung in jedem Fall eine Kontrolle statt. Dabei können sich Veränderungen der Korrektur ergeben, da sich die Augenmuskulatur durch das Tragen der Brille entspannen kann und sich dann ein weiterer Teil der Ausgleichsbewegungen löst.
Durch das Tragen der Brille sollen sich die Beschwerden nach und nach reduzieren. In seltenen Fällen treten nach einiger Zeit wieder Beeinträchtigungen auf. Diese machen eventuell eine Anpassung der prismatischen Korrektur erforderlich.

Häufige Fragen
Verursacht eine Winkelfehlsichtigkeit immer Beschwerden?
Das ist nicht der Fall. Bei Reihenmessungen wurde bei rund 80% aller Menschen eine Winkelfehlsichtigkeit gemessen, aber nur 20% dieser Personen haben wirklich Beschwerden. Diese stehen oft in Zusammenhang mit steigenden Anforderungen an die Sehqualität in der Schule oder Ausbildungszeit oder mit besonderen Umständen nach einem Unfall, längerer Krankheit, Narkose oder einer Geburt.
Wie wird eine Winkelfehlsichtigkeit gemessen?
Das Messverfahren wird MKH (Mess- und Korrektionsmethodik nach H.-J. Haase) oder kurz «Polatest» genannt. Eine Serie spezieller polarisierter Testbilder wird für die Messung verwendet. Durch die Polarisierung sehen rechtes und linkes Auge unterschiedliche Teile des Gesamtbildes.
Bei Muskelgleichgewicht zwischen beiden Augen stehen die Sehachsen beider Augen parallel und die Bilder im Auge liegen jeweils in der Mitte der Netzhaut. Die Einzelbilder beider Augen können im Sehzentrum problemlos zu einem gemeinsamen Seheindruck verschmolzen werden.
Bei einem Ungleichgewicht in der Augenmuskulatur bilden die Sehachsen einen Winkel zueinander. Die Bilder in den Augen liegen nicht an deckungsgleichen Stellen der Netzhäute. Dadurch entsteht eine Verschiebung der Einzelbilder und in der Folge im Sehzentrum ein Doppelbild.
Prismatische Gläser verändern die Bildlage auf der Netzhaut so, dass die Bilder wieder an deckungsgleichen Netzhautstellen liegen und im Sehzentrum wieder zu einem Einzelbild verschmelzen.
Die MKH wird von speziell ausgebildeten Augenoptikermeistern, Optometristen und Augenärzten angewandt.

Der Kreuztest, wenn beide Augen im Gleichgewicht sind

Diese Abbildung zeigt eine Abweichung in der Höhe kombiniert mit einer Seitenabweichung.
Im Unterschied zu anderen Messverfahren, wird bei der MKH mit normaler Raumhelligkeit und mit Sehbedingungen gearbeitet, die dem natürlichen Sehen sehr ähnlich sind. Eine Besonderheit ist die Verwendung von Stereo-Bildern. Damit wird die Fähigkeit geprüft, variable Abstände zu erkennen und nach Möglichkeit optimiert.
Werden die Augen faul oder schielt man mit einer Prismenbrille?
Eine prismatische Korrektur wird nur dann verordnet, wenn das Augenpaar den Stellungsfehler nicht mehr selbst ausgleichen kann oder der Ausgleich entsprechende Beschwerden verursacht. Mit prismatischen Gläsern werden einerseits die Augenmuskeln entlastet, andererseits führen sie häufig zu einer Verbesserung von Sehfunktionen. Da die Augenmuskeln ständig benutzt werden um das Augenpaar zu bewegen, kann von „Faulheit“ keine Rede sein.
Bei sehr grossen Winkelfehlsichtigkeiten scheinen die Augen hinter der prismatischen Brille tatsächlich zu schielen. Dies ist jedoch kein echtes „Schielen“, sondern das Sichtbarwerden der Winkelfehlsichtigkeit welches nach Absetzen der prismatischen Brille wieder verschwindet, da das Augenpaar den Stellungsfehler dann wieder selbst kompensiert. Führt die Korrektur einer sehr grossen Winkelfehlsichtigkeiten zu einer deutlichen Verbesserung der ursprünglichen Beschwerden, ist nach ausreichender Tragedauer der prismatischen Brille auch eine operative Korrektur zu erwägen.
Überrascht vom tollen Erfolg: Schon auf der Heimfahrt staunte ich über das neue Raumgefühl und wie gut ich die Abstände sogar abends einschätzen konnte
M.S.